Arzt, Philosoph
Geboren: 24. 08. 1775 in Mainz
Gestorben: 23. 04. 1839 in Bonn
Promotion: 1796 in Würzburg (Medizin)
Lehrtätigkeit: 1797 – 1801 Mainz, 1801 – 1818 Aschaffenburg, 1818 – 1839 Bonn
Windischmann studierte zunächst in Mainz Philosophie (1787 – 1792), mußte dann aber aufgrund der französischen Invasion nach Würzburg wechseln. Dort beendete er zunächst sein philosophisches Studium und wandte sich dann der Medizin und den Naturwissenschaften zu. Nachdem er auch diese Disziplinen erfolgreich bewältigt hatte, hielt er sich ein Jahr zur Weiterbildung in Wien auf. 1797 kehrte er nach Mainz zurück, um dort zu praktizieren und medizinische Vorlesungen zu halten. 1801 ging Windischmann nach Aschaffenburg, wo er als Hofmedicus des Kurfürsten arbeitete und zudem an der dortigen Lehranstalt naturhistorische und philosophische Vorlesungen hielt. 1803 wurde er zum Professor für Philosophie und Geschichte ernannt, freilich mit dem besonderen Auftrag, auch Naturphilosophie zu lehren. Bis Windischmann im Herbst 1818 dem Ruf an die neugegründete Universität in Bonn folgte, hatte er noch das Amt des Hofbibliothekars (1811) und – durch die mittlerweile bayerische Regierung – den Titel des königlichen Medizinalrates erhalten.
In Bonn wurde er Professor für Geschichte und System der Philosophie. Parallel dazu übertrug man ihm allerdings auch eine Professur an der medizinischen Fakultät, wo er über Enzyklopädie und Geschichte der Medizin sowie allgemeine Pathologie las.
Windischmann wurde dann in die Streitigkeiten um den Hermesianismus verwickelt, den der katholische Philosoph freilich entschieden ablehnte. Als über diese Denkrichtung – ihr Initiator Georg Hermes suchte die Möglichkeit einer philosophischen Begründung der Theologie – in Rom verhandelt wurde, forderte man auch von Windischmann ein Gutachten, was später wohl maßgeblich zur Verurteilung des Hermesianismus beigetragen hat.
Windischmanns letzte Jahre wurden getrübt durch den Tod mehrerer seiner Kinder (darunter ein Löwener Medizinprofessor) und durch eigene körperliche Leiden. Seine letzte literarische Tätigkeit war die Herausgabe der „Philosophischen Vorlesungen“ seines verstorbenen Freundes Friedrich Schlegel.