Gotthilf Heinrich von Schubert

schubert

Arzt, Naturforscher, Schriftsteller

 

Geboren: 26. 04. 1780 in Hohenstein

Gestorben: 30. 06. 1860 in München

 

Promotion: 1803 in Jena (Medizin)

Lehrtätigkeit: 1818 (?) – 1827 Erlangen, 1827 – 1853 München

 

Schubert, als jüngster Sohn eines Pastors in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen, beendete seine Schulausbildung 1799 in Weimar, wo er seine Prüfungen bei dem von ihm sehr bewunderten Gymnasialdirektor Johann Gottfried Herder ablegte. Anschließend studierte Schubert zunächst Theologie, dann Medizin in Leipzig. 1801 wechselte er nach Jena, wo er mit viel Begeisterung auch die Vorlesungen Schellings besuchte. Nach der Beendigung seines Studiums lebte Schubert als praktizierender Arzt in Altenburg. Dort geriet der Mediziner bald in finanzielle Schwierigkeiten. Mit dem innerhalb von drei Wochen fertiggestellten Roman „Die Kirche und die Götter“ (von dem er später freilich nichts mehr wissen wollte) und durch das Angebot, Mitarbeiter bei der Zeitschrift „Medizinische Annalen“ zu werden, konnte er diese Probleme jedoch bewältigen. Dennoch gab Schubert seine Praxis in Altenberg 1805 auf, weil er eine akademische Karriere anstrebte. Schubert siedelte zur Weiterbildung nach Freiberg über, wo er die Vorlesungen Werners über Geognosie und Mineralogie hörte. Anschließend beteiligte er sich in Dresden an Vorlesungsveranstaltungen für die gebildeten Stände. Sein Thema waren der tierische Magnetismus, das Hellsehen und die Träume. 1809 wurde Schubert in Nürnberg Direktor einer neugegründeten Realschule; Angebote, in Berlin bzw. Wien eine Professur für Philosophie zu übernehmen, lehnte er ab. Nach Auflösung der Schule 1816 engagierte der Erbgroßherzog von Mecklenburg-Schwerin den Gelehrten als Erzieher für seine Kinder, was einen weiteren Umzug Schuberts, diesmal nach Ludwigslust, zur Folge hatte. Dort fühlte er sich aber nicht besonders wohl – der Ruf nach Erlangen, wo Schubert eine Professur für Naturgeschichte (er las dort u.a. über Botanik, Geognosie, Mineralogie, Forstwissenschaften) angetragen wurde, kam ihm gelegen. 1827 wechselte er letztmals den Wohnort, weil er als Professor für Allgemeine Naturgeschichte nach München berufen wurde, wo er in Oken einen erbitterten Gegner fand. Schubert veröffentlichte neben wissenschaftlichen Publikationen auch zahlreiche Reiseberichte. 1853 trat er unter Beilegung des Titels „Geheimrat“ in den Ruhestand.