Henrich Steffens

steffens

Naturwissenschaftler, Naturphilosoph, Schriftsteller

 

Geboren: 02. 05. 1773 in Stavanger

Gestorben: 13. 02. 1845 in Berlin

 

Habilitation: 1796 in Kiel (Mineralogie)

Lehrtätigkeit: 1804 – 1806 und 1808 – 1814 Halle, 1811 – 1832 Breslau, ab 1832 Berlin

 

Steffens, als Sohn eines aus Holstein eingewanderten Regimentsarztes im damals unter dänischer Vorherrschaft stehenden Stavanger geboren, begann 1790 in Kopenhagen ein Studium der Naturgeschichte mit Mineralogie als Hauptfach. 1796 habilitierte er sich als Privatdozent an der Universität in Kiel.

Mit einem Stipendium ausgestattet, reiste Steffens im Frühjahr 1798 von Hamburg über den Harz nach Erfurt und Jena. Er lernte Goethe und A. W. Schlegel kennen, befreundete sich mit Schelling, dessen Schriften er schon rezipiert hatte, und hörte Fichtes Vorlesungen. In Berlin machte er 1799 auch die Bekanntschaft Tiecks, F. Schlegels und Schleiermachers, bevor er sein mineralogisches Fachstudium an der Freiberger Bergakademie fortsetzte. 1802 kehrte Steffens für zwei Jahre nach Kopenhagen zurück, dann bekam er eine Stelle als ordentlicher Professor der Naturphilosophie, Physiologie und Mineralogie in Halle a. d. Saale angeboten. Schleiermacher und Reil waren seine Kollegen. Napoleons Einmarsch sorgte 1806 für eine zweijährige Unterbrechung von Steffens` Vorlesungen. 1811 wechselte er als Professor für Physik und Philosophie nach Breslau. Als Friedrich Wilhelm III. ein Heer gegen Napoleon mobilisierte, hielt Steffens emphatische Reden, um die Jugend für den Kriegsdienst gewinnen zu können. Steffens, bis dato ohne jegliche militärische Erfahrung, meldete sich selbst als Freiwilliger und machte den Krieg von 1813/14 mit.

Anschließend lehrte er wieder in Breslau. Später war er dort jedoch wegen politischer Differenzen zunehmend isoliert, so daß ihm der Ruf nach Berlin 1832 gelegen kam. In Berlin fungierte er als Professor der Naturphilosophie, Anthropologie und Religionsphilosophie. 1833 wurde er Rektor der Universität.

In seinen späten Jahren ging Steffens verstärkt seinen poetischen Interessen nach. Nachdem er schon eine Reihe von Novellen verfaßt hatte, veröffentlichte der Autor als letztes Werk vor seinem Tod 1845 die zehnbändige Autobiographie „Was ich erlebte“.