Arzt, Bergbauingenieur, Philosoph
Geboren: 27. 03. 1765 in München
Gestorben: 23. 05. 1841 in München
Promotion: 1785 in Ingolstadt (Medizin)
Lehrtätigkeit: 1826 – 1841 München
Baader studierte zu Beginn seiner Laufbahn Medizin und Naturwissenschaften in Ingolstadt und Wien (1781 – 1785). Nur für einige Jahre kehrte er zu seinem Vater, der kurfürstlicher Leibarzt war, nach München zurück, um dort zu praktizieren. 1788 ging Baader an die Bergakademie Freibergs, wo der in Mineralogie und Chemie bereits geschulte Mediziner unter der Anleitung von Abraham Werner gänzlich zum Bergmann wurde. Von 1792 – 1796 vertiefte Baader seine Kenntnisse auf diesem Gebiet in England und Schottland. Über Hamburg erfolgte die neuerliche Rückkehr nach München, wo er 1799 zum Bergrat, 1801 zum Oberbergrat und 1807 zum Oberstbergrat avancierte. 1808 wurde er zudem als ordentliches Mitglied in die Bayerische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.
Seit er 1809 eine Sammlung seiner bisherigen philosophischen Schriften mit dem Titel „Beiträge zur dynamischen Philosophie im Gegensaze der mechanischen“ veröffentlicht hatte, nahm seine schriftstellerische Tätigkeit immer mehr zu. So kam es Baader nicht ungelegen, daß er 1820 als Konsequenz aus einer Reduktion der Bergwerks- und Münzbeamten bei Belassung von Rang und Gehalt in den Ruhestand geschickt wurde. Die in Aussicht gestellte Reaktivierung erfolgte nie.
Anschließend trug sich Baader, der in guten Beziehungen zum russischen Minister Alexander von Galizin stand, mit dem Gedanken der Gründung einer Akademie für religiöse Wissenschaft, die in St. Petersburg ihren Sitz haben und zur Annäherung der römisch-katholischen und der griechisch-orthodoxen Kirche beitragen sollte. Der Plan scheiterte 1822 am Sturz Galizins – schon auf dem Weg nach St. Petersburg, wurde Baader von der russischen Regierung wieder heimgeschickt.
Bei der Verlegung der Universität von Landshut nach München bedachte man Baader 1826 mit einer Honorarprofessur. Er las über Religionsphilosophie, philosophische Erkenntniswissenschaft und über Jacob Böhmes Lehren und Schriften.