Lorenz Oken

oken

Naturforscher, Naturphilosoph, Arzt

 

Geboren: 01. 08. 1779 in Bohlsbach bei Offenburg

Gestorben: 11. 08. 1851 in Zürich

 

Promotion: 1804 in Freiburg/Br. (Medizin)

Lehrtätigkeit: 1807 – 1819 Jena, 1821/22 Basel, 1827 – 1832 München, 1833 – 1851 Zürich

 

Eigentlich hieß der Naturforscher nicht Oken, sondern Okenfuß; „um den Spöttereien über den ganzen auszuweichen“, verkürzte Oken seinen Namen. Der Bauernsohn studierte in Freiburg Medizin und wechselte später nach Göttingen, um sich dort zu habilitieren, was 1805 erfolgte. 1807 wurde Oken als außerordentlicher Professor für Medizin nach Jena berufen. Der Wissenschaftler hatte freilich längst seine Vorliebe für die Philosophie und die Naturwissenschaften entdeckt und veröffentlichte in den folgenden Jahren eine ganze Reihe naturphilosophischer und naturgeschichtlicher Arbeiten. 1816 sprach ihm die Gießener Universität den Ehrendoktortitel der Philosophie zu. 1816 gab Oken auch erstmals die Zeitschrift „Isis“ heraus, die bis 1848 erscheinen und Anlaß zahlreicher Kontroversen werden sollte. Oken wollte die Zeitschrift als Forum für alle Wissenschaften (mit den Ausnahmen Theologie und Jurisprudenz) etablieren und legte in ihr auch seine politischen Anschauungen offen. Von verschiedenen Seiten wurde ein Verbot der Zeitschrift gefordert, auch von Goethe, der mit Oken eine persönliche Gegnerschaft pflegte. Nachdem Oken mit zwei weiteren Jenenser Professoren am Wartburgfest teilgenommen und darüber in der „Isis“ berichtet hatte, wurde der Gelehrte zum Rücktritt genötigt und die Zeitschrift in Jena verboten. Nach einem kurzzeitigen Baseler Engagement im Wintersemester 1821/22 lebte Oken als Privatmann und Herausgeber seiner nach Leipzig verlegten Zeitschrift bis 1827 in München. Dann bekam er an der dortigen Universität eine Stelle als ordentlicher Professor für Physiologie. Der streitbare Wissenschaftler verwickelte sich aber auch in München in zahlreiche Dispute und mußte 1832 abermals demissionieren. Die Stelle als ordentlicher Professor für Naturgeschichte an der neugegründeten Universität in Zürich, die ihm 1833 angetragen wurde, bekleidete er indes bis zu seinem Tod. Als Okens Hauptwerk gilt die 13bändige „Naturgeschichte für alle Stände“, die zwischen 1833 und 1841 erstmals erschien.